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v. l.: Hilke Feddersen Geschäftsführerin Naturpark Lüneburger Heide; Anna Frieser M.Sc. Universität Würzburg; Olaf Muus, stellvertretender Vorsitzender des Naturparks Lüneburger Heide; Dr. Eick von Ruschkowski, Direktor der Alfred Töpfer Akademie. Überreichung des Endberichts von Frau Frieser an den Naturpark und die Alfred Töpfer Akademie.

Übergabe der Studie „Regionalökonomische Effekte des Tourismus im Naturpark Lüneburger Heide“

an Vertreter des Naturparks und des Landes Niedersachsen

Am Montag überreichte Frau Anna Frieser, M.Sc., von der Universität Würzburg das Konzept der umfassenden Studie „Regionalökonomische Effekte des Tourismus im Naturpark Lüneburger Heide“ an den stellvertretenden Vorsitzenden des Naturparks Lüneburger Heide, Olaf Muus und die Geschäftsführerin Hilke Feddersen sowie an den Vertreter des Landes Niedersachsen, Dr. Eick von Ruschkowski, Direktor der Alfred Töpfer Akademie in Schneverdingen. Die Übergabe fand symbolisch an einem der Befragungspunkte im malerischen Büsenbachtal in Handeloh statt, einem der zahlreichen Standorte, an denen die empirischen Erhebungen durchgeführt wurden. Begleitet wurde die Übergabe durch 15 Wissenschaftler:innen, die aktuell an einer internationalen Konferenz zur Besucherlenkung in Schutzgebieten der Naturschutzakademie in Schneverdingen teilnehmen.

Die von einem Team des Lehrstuhls für Geographie und Regionalforschung unter der Leitung von Prof. Hubert Job durchgeführte Studie beleuchtet die wirtschaftlichen Auswirkungen des Tourismus im Naturpark Lüneburger Heide. Mit beeindruckenden 9,93 Millionen Besuchstagen im Jahr 2022/23 im Städtedreieck Soltau, Buchholz und Lüneburg nimmt der Naturpark den Spitzenplatz unter den deutschen Naturparks ein und zeigt die immense Bedeutung des Tourismus und der Naherholung und damit auch eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung für die Region hat. Von diesen Besuchern waren 21,2 % Übernachtungsgäste und 78,8 % Tagesgäste. Besonders hervorzuheben ist, dass 9,1 % der Besucherinnen und Besucher sogenannte „Naturparktouristen im engeren Sinn“ sind – das bedeutet, dass der Naturpark eine entscheidende Rolle bei der Reiseentscheidung spielt.
Die Studie konnte eine touristische Wertschöpfung von insgesamt 204 Millionen Euro ermitteln. Diese setzt sich zusammen aus der direkten Wertschöpfung durch Ausgaben der Besucher und der indirekten Wertschöpfung, die durch die vor- und nachgelagerten Leistungen (vom Bäcker bis zum Handwerker) in der Region entsteht. Besonders bemerkenswert ist, dass die Naturparktouristen im engeren Sinn einen Anteil von 18,6 Millionen Euro an dieser Wertschöpfung haben.
Die Studie verdeutlicht die immense Bedeutung des Naturparks Lüneburger Heide für die regionale Wirtschaft. Olaf Muus, stellvertretender Vorsitzender des Naturparks unterstreicht die Bedeutung des kreisübergreifenden Naturparks: „Neben dem Schutz der Natur und dem Erhalt der vielfältigen Kulturlandschaft haben die Maßnahmen zum Naturerlebnis, ob Wander-, Rad oder Kutschwege, das Netzwerk regionaler Produzenten, die Bildungsangebote in Naturpark-Schulen und Kitas und natürlich der Heide-Shuttle auch eine zentrale Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Region und sind nicht mehr wegzudenken.“
Laut des Berichts der Uni Würzburg können rechnerisch 6.786 Personen in der Naturparkregion ihren Lebensunterhalt direkt oder indirekt durch den Tourismus in der Region bestreiten. Dies zeigt die wichtige Rolle, die der Tourismus und insbesondere der nachhaltige Tourismus für die wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Gebietes spielt. „Mit dem Konzept liegen dem Naturpark Lüneburger Heide nun auch Zahlen vor, die Vergleiche mit den deutschen Nationalparken und Biosphären ermöglichen“ folgert Geschäftsführerin Feddersen. Die Uni hat Untersuchungen mit der gleichen Methodik in allen Großschutzgebieten durchgeführt. Der Naturpark Lüneburger Heide war nun einer der ersten von 104 Naturparken. Frau Frieser betonte bei der Übergabe, dass die Studie einen wichtigen Beitrag zur fundierten Entscheidungsfindung für die zukünftige Entwicklung der Naturparks leisten könne. Derzeit werden im Rahmen eines weiteren Forschungsprojekts noch Analysen in anderen Naturparks durchgeführt, deren Ergebnisse Ende 2025 vorliegen sollen.