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Gesegnete Mahlzeit

Einige, die diese Zeilen hier lesen, tun dies beim Essen – vielleicht beim Frühstück oder bei einer Mahlzeit zwischendrin. Wie haben Sie Ihr Essen heute begonnen? Tischdecken – wenn es noch Mitbewohner gibt, zum Essen rufen – sich einen guten Appetit wünschen – loslegen?
Heute möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf ein kleines christliches Ritual am Beginn der Mahlzeit lenken: auf das Tischgebet.
Bei Gesprächen mit älteren Menschen wird mir häufiger erzählt, dass das früher selbstverständlich war: Beten am Tisch. Oft übernahm das einer aus der Runde für alle. „Komm, Herr Jesus, sei Du unser Gast und segne, was Du uns bescheret hast. Amen“ – diesen Reim kennen viele. Wenn die Kinder aus dem Haus sind oder der Partner nicht mehr da ist, schleicht sich diese Tradition oft aus. Es fehlt jemand, der einen erinnert.


Tischgebete sind eine gute Möglichkeit, innezuhalten. Man bringt etwas ganz Alltägliches mit Gott in Verbindung. Dankt, macht sich bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, dass wir ausreichend haben, bittet um seinen Segen.
Natürlich ist die Art und Weise nicht entscheidend. Es gibt viele andere Reime, z. B. „Vater segne diese Speise, uns zur Kraft und Dir zu Preise. Amen!“ Es kann auch ein sehr kurzes „Danke, Gott. Amen“ sein. Oder einen Moment länger, bei dem man auch noch an andere denkt. Oder eine Liedzeile. Man kann die Hände falten und die Augen schließen, man kann nach oben schauen – auch das ist nicht festgelegt. Wichtig ist mir nicht, wie wir beten, sondern dass wir es tun.
Nehmen Sie sich doch die nächsten Tage Zeit, vor den Mahlzeiten an das Tischgebet zu denken – mal wieder. Oder wie gehabt: ganz bewusst. Oder ganz neu. „Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, o Gott, von Dir. Wir danken Dir dafür! Amen“ Gesegnete Mahlzeit.
Herzlich, Martin Alex – Pastor in der Kirchengemeinde Salzhausen-Raven