Verbundene Leben
Die Bildungs-Misere ist bei der ARD eingezogen. Neulich war in den Fernsehnachrichten um 20:00 Uhr diese Bildunterschrift zu lesen:
»Aufklärungs-Forderungen in „Taurus“-Abhöraffäre«.
Wird nicht die Anstalten-Leitung aktiv, verliert die Tages-Schau ihren Führungs-Anspruch. Ich ziehe jedenfalls meine Liebes-Erklärungen an sie zurück.
Die zertrennende Bindestrichschreibung hat sich eingebürgert. Man hat es ihr aber auch leichter gemacht als vielen Mitbürgern, denen dauerhaftes Bleiberecht oder die volle Zugehörigkeit lange versagt blieb und neuerdings in Zweifel gezogen wird. Ich befürchte, dass das Überhandnehmen dieses Binde-Striches ihn zwangsläufig zu einem Trennungs-Zeichen werden läßt.
Der Glaube tritt ein für verbundene Leben, die Bibel nennt als Mittel dazu das »Band des Friedens«.
Ist es so schwer auszuhalten, dass wir als Gesellschaft eine aus vielen Menschen – mit unterschiedlichen Herkünften, Charakteren, ethnischen und religiösen Zugehörigkeiten – zusammengesetzte Zusammengehörigkeit genießen? Soll alles in seine Bestandteile aufgespalten und an seine einstigen Plätze zurückgeführt werden?
Wir sind wie zusammengesetzte Wörter Zusammengefügte. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen, wird gelegentlich angemahnt. Positiv gewendet heißt das: »Seid fleißig, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens«.
Verbundenheit, Bindung befördert Einigkeit! Und die ist Geistessache. Geistlos – isoliert – wäre eine Liebe, von ihrer Erklärung getrennt. Liebe begehrt, schafft verbundene Leben.